Terroralarm in München: Ein mulmiges Gefühl

In München herrschte an Silvester Terroralarm. Es heißt ja, man soll sich nicht von Terroristen unterkriegen lassen, aber dennoch hatte ich den ganzen Abend über ein mulmiges Gefühl. Und da war ich vermutlich nicht der einzige.

Es hätte so schön sein können: Silvester stand vor der Tür, Feiern mit Freunden und/ oder Familie ist angesagt. Man isst Raclette oder Fondue, trinkt Sekt, lacht und amüsiert sich. Das alles bis Mitternacht, denn dann wird angestoßen, Feuerwerkskörper angezündet und die Liebste innig geküsst.

Doch dieses Jahr war es ein wenig anders: Es herrschte Terrorwarnung in München. Die Polizei hatte den Hauptbahnhof und Bahnhof Pasing abgesperrt. Zusätzlich warnte sie die Bürger per Twitter, größere Menschenansammlungen zu vermeiden.

Hoffentlich passiert nichts

Aufgrund eines Polizeieinsatzes ist der Hauptbahn bis auf weiteres gesperrt“. So, oder so ähnlich klang die Durchsage der MVG am Abend des 31. Dezembers, rund eine Stunde vor Mitternacht. Das war auch der Augenblick, als ich von der Terrorwarnung erfuhr. Ein schneller Blick auf Twitter zeigte: Der Hashtag #Terrorwarnung war am Trenden.

Was tut man in so einem Fall? Die Polizei twitterte, Menschenmassen zu meiden. Also eben da, wo am meisten gefeiert wird. Aber wie heißt es immer: Wenn man sich durch so etwas einschüchtern lässt, dann haben die Terroristen gewonnen. Und sich einschüchtern zu lassen, gehört sich für einen guten Journalisten natürlich nicht. Mein Ziel war der Olympiaberg mit meiner Familie, da wollten wir die Raketen steigen lassen.

In aller Panik habe ich aber noch eine ganze Reihe von Leuten angerufen, die weniger medienaffin sind und von dem Ereignis nichts mitbekommen hatten. Auf den Olympiaberg ging es natürlich trotzdem. Ganz oben bei der Menschenmasse waren wir letztendlich aber nicht. Das war weniger der Angst geschuldet, sondern eher der Tatsache, dass wir sonst zu spät gekommen wären.

Zum Glück ist auch nichts geschehen und das neue Jahr konnte gebührend eingeläutet werden. Trotz allem hatte ich aber die ganze Zeit über ein mulmiges Gefühl. Und damit war ich sicher nicht der einzige, oder doch?

Wie dem auch sei, ein frohes neues Jahr Euch allen!

Foto:  Leon Brooks CC-0

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Ali Vahid Roodsari
Ali Roodsari nennt sich manchmal auch Rod Sherry, erzählt gerne Geschichten und hätte gerne mehr Zeit zum Lesen. Ist auch auf Twitter unterwegs: @AliRoodsari.

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